Galzigbahn
Galerie
Konzept
- Initiative
- ein Blickfang für eine Innovation
- Architektur
- nicht verstecken, sondern etwas zeigen und damit bewusst machen
- Technologie
- soll gesehen werden
Question
Wie kann das Schweben sichtbar bleiben?
Solution
Neubau einer seilbahntechnischen Anlage mit Nebeneinrichtungen; öffentliche Räume im Kassenbereich, Lager, Ver- und Entsorgungsräume und Garage im Kellergeschoss, direkt angebunden an den Ortskern.
Der Baukörper besteht aus einem massiven Betonsockel, der in zwei Flügelwänden, einer nördlichen und einer südlichen, ausläuft und von einer Glas- konstruktion überwölbt wird. Diese Wetterschutzhülle ist freitragend über die gesamte Seilbahntechnik gespannt und kommt daher ohne unmittelbare Berührungspunkte aus. Ermöglicht wird dies durch eine von den Flügelwänden getragene, eigens entwickelte Stützkonstruktion aus Rund- rohrstäben, eine Art „Raumfachwerk“, welches in Dreiecksverbänden organisiert die Last des Daches in die Stahlbetonkonstruktion ableitet. Um das Raumfachwerk möglichst filigran erscheinen zu lassen, wurden die Stabstärken der verwendeten Profile optimiert. Gleitend entkoppelt befindet sich darauf die Glasunterkonstruktion.
Die Masse des Betonsockels bildet durch seine bewusst zum Hang hin ansteigende Schräglage das Gegengewicht zum Zugseil. Talseitig schwingt die Glashülle über den Kassen in einem weit auskragenden Vordach aus und gewährt dem Passagier als Einstimmung einen Blick auf das gewaltige „Riesenrad“ und das ständige Auf und Ab der Gondeln. Der Einstieg für die Fahrgäste liegt an der nördlichen Flügel- wand, aus der ein Stahlbeton- dreieck als Wetterschutz herausragt, welches zugleich als Projektionsfläche dient.
Nicht nur durch die transparente Hülle, auch durch die Verlagerung der, zuvor im Gebäude unter- gebrachten, Büroräume rückt die neue Architektur die Seilbahn in den Mittelpunkt.
Design
Die neu entwickelte Technologie der Bahn lässt den Fahrgast einen von üblichen Standards abweichenden Bewegungsablauf erleben, den die dynamische Architektur zu ihrem Ausgangs- punkt macht.
Die Gondel wird vom Hang kommend in das Gebäude geführt und über ein eigens entwickeltes „Riesenrad“ nach unten geleitet, wo dem Fahrgast erstmals ein ebenerdiger Einstieg ermöglicht wird. Sodann vollzieht die Kabine eine Hubdreh- bewegung in die Gegenrichtung: Die Passagiere werden mitsamt der Gondel emporgehoben und schweben über die dörfliche
Dachlandschaft hinweg durch den verglasten Raum dem Galzig entgegen.
Die in die Talstation integrierte erste Tragseilstütze garantiert dabei einen ungehinderten Panoramablick. Eine rhythmisierende Lichtführung unterstützt die dynamische Raumerfahrung: Der Fahrgast tritt aus dem verschatteten Einstiegsbereich an der Nordseite in die Weite der lichtdurchfluteten Halle und wird im Inneren Zeuge des imposanten technischen Schauspiels der ankommenden und abfahrenden Gondeln.
Info
Kategorie | Seilbahn, Sport/Erholung |
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Ort | St. Anton am Arlberg |
Auftraggeber | Arlberger Bergbahnen AG |
Zeitraum | 2005–2006 |
Art | direkt |
Status | realisiert |
Technik | Seilbahnsystem: Funitel / Riesenrad von Doppelmayr Seilbahnen GmbH |
Details | Grundstücksfläche: 2.044m² |
Copyright | driendl*architects ZT GmbH |
Bilder | Milli Kaufmann, Bruno Klomfar, Roland Krauss |
Pläne
Medien
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