Solar Skeleton
Galerie
Konzept
- Initiative
- Anpassung an die Gegebenheiten: Bundesstrasse, Sonnenplateau, Tiroler Bergwelt
- Architektur
- sämtliche Anforderungen des Wohnens und Arbeitens offen miteinander verknüpft, das Haus dynamisch in die Umgebung integriert
- Technologie
- passive Nutzung der Sonnenenergie mittels einer schwarzen Absorberwand gewährleistet niedrigsten Energieverbrauch
Solution
Ein Sonnenplateau, ein Einfamilienhaus, ein Möbellabor
Richtung Osten fällt der Blick auf den Hausberg – sanfte Waldhänge strecken sich grauen Geröllhalden entgegen - eine steile, steinerne Bergspitze ragt mit dem Gipfelkreuz empor – die Serles. Langsam klettert die Sonne über ihr Joch, um schließlich das ganze Tal zu erhellen, sie wandert vorbei an Wasserfällen und Almen, bis schließlich zu den Eismassen des Stubaier Gletschers im Süden. Blicke, Ausblicke, Fernblicke die nicht verwehrt werden dürfen. Dem Grundstück entlang verläuft eine Bundesstrasse – der Gestank und der Lärm der Autos müssen jedoch ausgeblendet werden.
Süd- und Ostseite des Hauses bleiben mit großen Glaselementen transparent. Richtung Westen – größtmögliche Abgeschlossenheit. Innen: kein Gestank, kein Lärm, flutendes Tageslicht, passive Nutzung der Sonnenenergie. Das Haus – offener Wohn- und Essbereich – schwebende Archivelemente aus Metall können, dürfen, müssen den Raum teilen oder auch nicht. Einzig drei abgeschlossene Räume in schweben wie Kokons im freien Raum. Im Untergeschoß das Möbellabor. Arbeiten und Wohnen unter einem Dach.
Design
Wie einen Fremdling begrüßen die Dorfbewohner das neue Haus, Einsichtigkeit, viel Glas, Stahl und Beton stoßen auf Skepsis, denn gar ungewöhnlich prangt das Haus am Rande des Dorfes und gleicht gar nicht den kleinen Tiroler Bauernhäuschen. Doch mit der Zeit gewöhnen sie sich an den Fremdling, beginnen ihn zu schätzen, denn viel mehr Licht durchdringt die Räume, die Blicke hinaus in die Bergwelt, die angenehme Wärme der Sonnenstrahlen auf dem Gesicht, die niedrigen Energiekosten ermöglicht durch eine schwarze Absorberwand.
So wird das Haus mit seinen nackten Materialien doch noch Teil der Umgebung, Teil der Natur und die Natur ständiger Bewohner des Hauses. Die erst noch geflüsterte Zustimmung verwandelt sich, heute steht in diesem Ort mehr als ein Haus.
Info
Kategorie | Privathaus |
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Ort | Mieders im Stubaital |
Auftraggeber | Privat |
Zeitraum | 1995–1996 |
Art | direkt |
Status | realisiert |
Details | Grundstücksfläche: 700m² |
Copyright | driendl*architects ZT GmbH |
Bilder | James Morris |
Medien
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